PFLEGE FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ

Wir schaffen ein beschütztes Umfeld für Menschen, die unserer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.

Da die Anzahl von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern mit demenziellen Erkrankungen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat, wenden wir uns diesem Personenkreis in besonderer Weise zu.

Das bestehende einrichtungsinterne „Konzept zur Betreuung von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz“ wird ständig weiter entwickelt.

a) integrative Betreuung

In der integrativen Form findet die bedarfsbezogene Betreuung in den Wohnetagen Erdgeschoss sowie 1. – 5. Obergeschoss statt. Ganz bewusst leben hier Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft, ohne dass es bei der Vergabe des Wohnraums darauf ankommt, ob und in welcher Ausprägung eine demenzielle Erkrankung vorliegt.

Im Rahmen der pflegerischen Leistungen werden selbstverständlich sich aus der Demenz ergebende Besonderheiten berücksichtigt, z.B. bei der Einnahme der Mahlzeiten. In der sozialen Betreuung wird auf vielfältige Weise mit dem Thema Demenz umgegangen, etwa beim Gedächtnistraining in der Gruppe oder bei einer Einzelbetreuung für immobile Bewohner/innen.

Tritt im Laufe des Aufenthalts im Seniorenzentrum eine mittlere bis schwere Form der Demenz ein, beraten wir Sie gerne, ob eine Betreuung nach unserem besonderen Konzept in der Wohngemeinschaft in Betracht kommt. Bei einer hinzukommenden Immobilität kann auch die Betreuung in der Wohngruppe „Pflegeoase“ die passende Betreuungsform sein.

b) Betreuung in der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz

Neben der integrativen Betreuung bietet das Seniorenzentrum Göttingen seit März 2008 eine segregative Betreuungsform an. In der Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz im Untergeschoss der Einrichtung leben bis zu 13 Bewohner/innen mit einer ausgeprägten Demenz (oder einer vergleichbaren Hirnleistungsstörung) in speziell konzipierten Räumlichkeiten und einem besonderen Konzept der Tagesstrukturierung zusammen. Die Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen verbringen den Tag gemeinsam. Für die Tagesaktivitäten stehen großzügige Räumlichkeiten zur Verfügung: ein großer lichtdurchfluteter Tagesraum mit einem sich anschließenden Wintergarten und einer unmittelbar zugänglichen Außenanlage. Die Außenanlage ist als Sinnesgarten mit jahreszeitlich wechselnder Bepflanzung gestaltet. Sie verfügt auch über einen Wasserlauf und ein Kaninchengehege. In dem Sinnesgarten stehen etwa 350 Quadratmeter für Spaziergänze, Aktivitäten und Verweilmöglichkeiten zur Verfügung.

Das besondere Betreuungskonzept richtet sich an Bewohner/innen mit einer mittelschweren bis schweren Demenz, die in der Regel mindestens Pflegegrad 3 angehören. Die Mobilität ist soweit gegeben, dass der Bewohner oder die Bewohnerin am Gemeinschaftsleben und an Gruppenaktivitäten teilnehmen kann.

c) Betreuung in der Wohngruppe „Pflegeoase“

Tritt bei Menschen mit einer ausgeprägten Demenz (oder einer vergleichbaren Hirnleistungsstörung) eine zunehmende Immobilität hinzu, stößt die Pflege und Betreuung durch unsere Mitarbeiter in den Wohnetagen sowie in der Wohngemeinschaft für mobile Menschen mitunter an Grenzen.

In der seit August 2015 bestehenden Wohngruppe „Pflegeoase“ bestehen flexible Möglichkeiten der Pflege und Betreuung in einem Gemeinschaftsraum, dem „Wohnzimmer“, einer Gartenanlage mit Terrasse auf der Gebäudewestseite sowie im eigenen Apartment. In dem großzügigen Wohnraum mit einer Fläche von 160 qm können tagsüber schwerstpflegebedürftige Bewohner versorgt und betreut werden. Die Mobilisation des Bewohners erfolgt im Apartment mit einem Deckenlifter in einen bequemen Pflegerollstuhl. Ist die Mobilisation nicht möglich oder sinnvoll, kann der Bewohner auch mit seinem Pflegebett regelmäßig am Leben im Gemeinschaftsbereich teilnehmen. Im „Wohnzimmer“ befinden sich die Bewohner in Gesellschaft anderer. Mitarbeiter, ehrenamtliche Helfer und Angehörige schaffen eine familiäre Atmosphäre, wobei das eigene Apartment immer auch eine Möglichkeit des individuellen Rückzugs bietet, etwa bei plötzlichem Unwohlsein oder bei akut auftretenden Schmerzen.

In dem „Wohnzimmer“ und in der Gartenanlage, die auch mit dem eigenen Pflegebett begehbar ist, werden die Sinne der Bewohner angeregt durch optische Reize (u.a. mit einem modernen Lichtsystem, das den Verlauf des Tageslichts nachempfindet, einer Wasserblasensäule, einer Vogelvoliere), durch Gerüche aus der angrenzenden Küche, durch Geräusche aus der Gartenanlage. Darüber hinaus werden Techniken der Validation und Ergotherapie, der basalen Stimulation und der Kinästhetik eingesetzt, um zum Wohlbefinden der Bewohner beizutragen.

Das besondere Betreuungskonzept der „Pflegeoase“ richtet sich an weitgehend immobile Bewohner/innen, die zumeist kaum noch zur verbalen Kommunikation fähig sind. Aufgrund der erheblichen körperlichen und kognitiven Einschränkungen sind bei den Bewohner/innen in aller Regel die Voraussetzungen des höchsten Pflegegrades (Härtefall) gegeben.

 

Weitere Informationen zu unseren Leistungen erhalten Sie in den Vorabinformationen.

Ihr Ansprechpartner für die Pflege für Menschen mit Demenz ist Frau Braune-Eisenberg